von Thomas Ziegler
Nach meinem Ausscheiden 2014 aus der Kirchenvorsteherschaft habe ich einen unangemeldeten Überraschungsbesuch in Kamerun gemacht. Ich durfte an vielen Orten hinter die Kulissen schauen. Es gab auch eine Sitzung mit unserer Partnergruppe GIC-MIAPALD: Groupe d’Initiative Commune –Mobilisation l’Integration à la Promotion Aktive Locale du Développement. Auf deutsch sinngemäss:Gemeinnütziger Verein zur Förderung der örtlichen Entwicklung.
Das Geld ist dort angekommen, wo wir es wollten, im Bildungssystem. Aber leider ist die öffentliche Schule in einem absolut desolaten Zustand.
Weil die Region durch die Glaubenskämpfe extremer Islamisten instabil und vom Guerillakrieg belastet ist, ziehen sehr viele Flüchtlinge in Kamerun umher. Für die wirtschaftliche Entwicklung und die politische Stabilität ist das sehr herausfordernd und belastend.
Wie weiter mit unserer Bildungsoffensive?
Unsere Partnergruppe in Kamerun heisst zum Glück nicht Bildungsoffensive. Sonst wären wir auch schon im Fadenkreuz der „Bildung ist Sünde-Krieger“. Unsere afrikanischen Partner sind als gemeinnütziger Verein beim Staat Kamerun registriert. Bis jetzt haben wir unser gesammeltes Geld in die staatliche Schule fliessen lassen. Das Geld wurde genommen, aber die Qualität hat nicht unseren Erwartungen entsprochen.
Nach vielen Gesprächen mit den neuen Ressortverantwortlichen in unserer Kirchgemeinde und den Leuten in Kamerun haben wir Folgendes entschieden:
Der Verein GIC-MIAPALD in Kamerun ist der Ansprechpartner für Menschen, die Unterstützung von uns wollen. Wir möchten neu einzelne Familien oder Schüler direkt unterstützen mit einer Art Stipendium. Der Verein stellt die Dossiers zusammen. Darin müssen die Gesuchsteller uns erklären, welche Ziele sie haben oder warum sie Unterstützung von uns wollen. Der Pfarrer oder eine andere Vertrauensperson vor Ort muss die Angaben bestätigen. Fotos der Familie, Geburtsurkunde, Identitätskarten, Zeugnisse und Budget gehören in dieses Dossier. Diese Dossiers kommen dann zu uns. Je nach Fall hole ich zusätzliche Informationen ein über weitere Kanäle. Mit all diesen Angaben überprüfen wir die Unterstützungswürdigkeit. Wir teilen den Gesuchstellern mit, wie lange und mit welchem Geldbetrag wir sie unterstützen. Das Geld wird dann von der Schweiz direkt den Studierenden, Witwen, Waisen oder deren Vormunden zugesandt.
Weil wir noch etwas gesammeltes Geld hatten aus der Zeit, als ich Ressortverantwortlicher war, haben wir die folgenden drei Gesuche bereits bewilligt.
Mila Tawatsa studiert Hebamme an der kath. Uni in Yaoundé.
Dauer: 3 Jahre
Budget: ca. 4400.- CHF pro Jahr
Anihai OumarouAnihai Oumarou nimmt einen zweiten Anlauf für die Matura am privaten kath. Gymnasium in Maroua.
Dauer: 1 Jahr
Budget: ca. 1300.- CHF für 1 Jahr
Familie Dahirou mit 6 ihrer 7 Kinder und ihrem Bruder als Vormund
Die Witwe Dairou bekommt alle 3 Monate Unterstützung für die Ausbildung und die Gesundheit ihrer 7 Kinder.
Dauer: nicht bestimmt
Budget: ca. 1000.- CHF pro Jahr
Die Hälfte des Erlöses aus dem Suppenzmittag kommt dieses Jahr diesen Menschen in Nordkamerun zugute. Auch ein paar Kollekten aus Gottesdiensten fliessen zu unserer Offensive.
Es gibt sehr viele bildungshungrige Kinder und Jugendliche im Volk der Marwa. Mit unserer Unterstützung erhöhen sich ihre Chancen wesentlich, später ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten und somit zu einer guten sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Bevölkerung beizutragen.
– Möchten Sie dieses Projekt persönlich unterstützen?
– Haben Sie eine Idee, wie wir an weitere Mittel gelangen könnten?
Bei Fragen oder für Anregungen stehe ich gerne als Kontaktperson zur Verfügung.
Thomas Ziegler
071 648 27 51
fam_ziegler@bluewin.ch